50 Jahre Greenpeace
Seit 50 Jahren auf Erfolgskurs: Greenpeace feiert Geburtstag
Im September 1971 stach eine kleine Gruppe von Idealist:innen in See, um Atombombentests vor Alaska zu stoppen und die Welt somit ein kleines bisschen grüner zu machen. Dieser Einsatz war die Geburtsstunde von Greenpeace und der Auftakt einer mittlerweile bereits 50-jährigen Erfolgsgeschichte.
50 Jahre Greenpeace
Greenpeace feiert Geburtstag
Im September 1971 stach eine kleine Gruppe von Idealist:innen in See, um Atombombentests vor Alaska zu stoppen und die Welt somit ein kleines bisschen grüner zu machen. Dieser Einsatz war die Geburtsstunde von Greenpeace und der Auftakt einer mittlerweile bereits 50-jährigen Erfolgsgeschichte.
Vom Protest gegen Atomtests…
Ohne Rücksicht auf Tiere und Umwelt wollten amerikanische Streitkräfte mitten in Zeiten des kalten Krieges Atomsprengköpfe auf der Insel Amchitka westlich von Alaska testen. Eine kleine Gruppe rund um den Kanadier Bob Hunter wollte das nicht zulassen. Sie mietete den Fischkutter „Phyllis Cormack“ und brach auf, um sich gegen die größte Militärmacht der Welt zu stellen und für eine grüne und friedliche Welt einzutreten. Die Bilder des ersten Regenbogenschiffs gingen um die Welt und der mediale Aufschrei führte zum Erfolg: Die Testreihe wurde nach einem Jahr vorzeitig beendet. Greenpeace war geboren und setzte sich auch später noch erfolgreich gegen atomare Versuche ein.
...über die Zeugenschaft von brutalem Walfang
In den 1970er Jahren hatte die Zahl der Wale einen Tiefpunkt erreicht. Grund dafür war die industrielle Ausbeutung der Meere. Ab 1973 begaben sich Greenpeace-Aktivist:innen vor Ort, um sich den Jägern entgegen zu stellen. Nicht einmal von Harpunen und Wasserkanonen ließen sich die Umweltaktivist:innen einschüchtern. Sie dokumentierten die blutigen Gräueltaten der Walfangflotten und spielten die Aufnahmen den Medien zu. Das war das erste Mal, dass Bilder der Waljagd an die Öffentlichkeit gelangten. Sie traten eine Welle des Protests los. 1982 beschloss die Internationale Walfangkommission ein Verbot des kommerziellen Walfangs. Doch vielerorts sind die Riesen sowie unzählige andere Meerestiere nach wie vor in Gefahr. Daher ist der Schutz aller marinen Lebewesen auch ein halbes Jahrhundert später noch immer ein wichtiger Teil unserer Arbeit.
...die Gründung von Greenpeace in Österreich
Im Jahr 1982 gründete eine Gruppe engagierter Umweltschützer:innen bei ein paar Tassen Kaffee in der Küche einer Wohnung im 17. Wiener Gemeindebezirk die „Freunde von Greenpeace“. Ein Jahr später folgte der Vertrag mit Greenpeace International und die Geschichte von Greenpeace in Österreich nahm offiziell ihren Lauf. Noch im selben Jahr startete die erste heimische Kampagne und landete direkt einen Erfolg: Nach dem Protest gegen die Trichlorphenolanlage der Chemie Linz wurde die dioxinverseuchte Anlage stillgelegt. Doch das war erst der Anfang. Denn obwohl die Auswirkungen der Industrie im ganzen Land deutlich zu spüren waren, etwa durch sauren Regen oder Fischsterben in vergifteten Flüssen, musste allem Bewusstseinsbildung für den Umweltschutz anfangs ein zentraler Aspekt unserer Arbeit sein. Seither ist die Geschichte von Greenpeace untrennbar mit der österreichischen Umweltgeschichte verflochten.
...den Einsatz für die Antarktis und andere Naturräume
In den 1980er Jahren ist die Bergbauindustrie auf Bodenschätze, die in der Antarktis vermutet wurden, aufmerksam geworden. Der kälteste Kontinent und seine tierischen Bewohner, wie Pinguine, Robben und Meeresvögel, waren dadurch in akuter Gefahr, denn riesige Gebiete drohten verwüstet zu werden. Doch auch beim entlegensten Teil der Erde schaute Greenpeace nicht weg, sondern startete eine Aktion zum Schutz der Antarktis. Im Jahr 1987 errichteten Aktivist:innen sogar eine eigene Forschungsbasis vor Ort. 1996 kam dann der große Erfolg: Der Antarktisvertrag verbot den Bergbau und schützt somit einen ganzen Kontinent vor industrieller Ausbeutung.
Der Schutz von zerbrechlichen Lebensräumen und der dort beheimateten Artenvielfalt ist bis heute eine Hauptaufgabe von Greenpeace geblieben. Vom Great Bear Rainforest in Kanada bis zum Nationalpark Ladoga-Schären in Russland konnten wir viele einzigartige und zerbrechliche Naturräume bewahren. Und wir setzen uns auch weiterhin für ambitionierte Artenschutzziele und globalen Waldschutz ein.
…den Kampf gegen die Klimaerhitzung
Schon in den 1980er Jahren warnte Greenpeace vor den katastrophalen Folgen der Klimakrise. Seit damals arbeiten wir unermüdlich daran, die Klimaerhitzung einzudämmen. Und unser Einsatz trug bereits viele Früchte: Bei der Kyoto-Konferenz 1997 erkannten die Industriestaaten die Wichtigkeit des Klimaschutzes an, seit 2003 verzichten unter anderem McDonalds und Coca-Cola auf klimaschädliche Chemikalien in ihren Kühlgeräten. Seit den 2010er Jahren treiben wir die Energiewende unaufhaltsam voran. So konnten wir beispielsweise schon zahlreiche Kohleprojekte aufhalten. Viel hat sich bereits getan, doch viel ist auch noch zu tun.
…bis hin zur Gegenwart
Mittlerweile ist Greenpeace auf allen sieben Kontinenten aktiv und hat Büros in 55 Ländern. Unsere Schiffe und Aktivist:innen sind auf der ganzen Welt unterwegs, um Umweltverbrechen zu verhindern und sich für eine intakte Erde einzusetzen. Gemeinsam mit Millionen von Unterstützer:innen haben wir weltweit bereits Großes bewirkt. Diese Reise in die Vergangenheit zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der Erfolge, die wir in den letzten 50 Jahren erreicht haben. Trotz aller kleinen und großen Siege für die Umwelt sind wir noch nicht am Ziel. Große Herausforderungen, wie die Erhaltung der Artenvielfalt oder die Eindämmung der Klimakrise, liegen immer noch vor uns. Wir lassen nicht locker und bleiben dran.