Konsum
Mit einem drei Meter hohen Berg aus 100.000 Plastikflaschen mahnte Greenpeace 2021 auf dem Stephansplatz vor den immer größer werdenden Müllmengen. Jährlich fallen hierzulande 1,6 Milliarden Plastikflaschen an. Mit dieser Menge an zusammengepressten Einweg-Plastikflaschen könnte man den Wiener Stephansdom 2,5-mal ausfüllen. Eine entscheidende Maßnahme gegen die Müllmengen sind die Einführung unverpackter Produkte und das Verwenden von Mehrweg-Verpackungen. Doch der Greenpeace Marktcheck aus dem letzten Jahr zeigt, dass nur ein Fünftel der Produkte in österreichischen Diskontern unverpackt erhältlich ist.
Aussicht auf Besserung?
Im April 2021 wurde in Österreich die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes erlassen. Ein erster wichtiger Schritt, in dem Einwegpfand und verpflichtende Mehrweganteile bei allen Getränken in den Supermärkten verankert sind. Doch die Quoten müssen dringend erhöht werden, um das Plastikmüllproblem zu lösen. Im Gesetz ist nur ein Mehrweganteil von 10 bis 20 Prozent vorgeschrieben.
GREENPEACE DECKT AUF 🔍
Bei Recherchen hat Greenpeace 2021 österreichischen Plastikmüll auf einer wilden Deponie in Polen entdeckt. Und der Handel mit Plastikmüll zieht noch größere Kreise. Illegale Mülltransporte fanden auch nach Malaysia und in die Türkei statt. Weil exportierte Müll oft auf Deponien landet oder verbrannt wird, werden Chemikalien und Schwermetalle frei, die sich im Boden absetzen. Eine große Gefahr für die Umwelt, für Menschen sind sie gesundheitsschädigend. Greenpeace setzt sich deshalb für stärkere Kontrollen im Müllhandel ein und fordert ein Verbot von Müllexporten außerhalb der EU.
Auch Neuware landet oft im Müll
Nicht nur Verpackungen oder Gebrauchtes landen in Österreich auf dem Müll. Greenpeace schätzt, dass 2021 etwa 1,4 Millionen Pakete mit neuwertiger Kleidung und Elektronik aus dem Online-Handel vernichtet wurden. Vernichten ist für den Handel oft billiger, als die Produkte zu lagern oder zu reparieren. Da Neuwertiges nicht auf den Müll gehört, fordern wir ein Vernichtungsverbot. Außerdem müssen Einrichtungen wie Reparatur-Cafés sowie Schneider:innen und Schuster:innen gefördert werden, damit erst gar kein Müll anfällt und Produkte lange verwendet werden können.
Konsum
Mit einem drei Meter hohen Berg aus 100.000 Plastikflaschen mahnte Greenpeace 2021 auf dem Stephansplatz vor den immer größer werdenden Müllmengen. Jährlich fallen hierzulande 1,6 Milliarden Plastikflaschen an. Mit dieser Menge an zusammengepressten Einweg-Plastikflaschen könnte man den Wiener Stephansdom 2,5-mal ausfüllen. Eine entscheidende Maßnahme gegen die Müllmengen sind die Einführung unverpackter Produkte und das Verwenden von Mehrweg-Verpackungen. Doch der Greenpeace Marktcheck aus dem letzten Jahr zeigt, dass nur ein Fünftel der Produkte in österreichischen Diskontern unverpackt erhältlich ist.
Aussicht auf Besserung?
Im April 2021 wurde in Österreich die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes erlassen. Ein erster wichtiger Schritt, in dem Einwegpfand und verpflichtende Mehrweganteile bei allen Getränken in den Supermärkten verankert sind. Doch die Quoten müssen dringend erhöht werden, um das Plastikmüllproblem zu lösen. Im Gesetz ist nur ein Mehrweganteil von 10 bis 20 Prozent vorgeschrieben.
Auch Neuware landet oft im Müll
Nicht nur Verpackungen oder Gebrauchtes landen in Österreich auf dem Müll. Greenpeace schätzt, dass 2021 etwa 1,4 Millionen Pakete mit neuwertiger Kleidung und Elektronik aus dem Online-Handel vernichtet wurden. Vernichten ist für den Handel oft billiger, als die Produkte zu lagern oder zu reparieren. Da Neuwertiges nicht auf den Müll gehört, fordern wir ein Vernichtungsverbot. Außerdem müssen Einrichtungen wie Reparatur-Cafés sowie Schneider:innen und Schuster:innen gefördert werden, damit erst gar kein Müll anfällt und Produkte lange verwendet werden können.
GREENPEACE DECKT AUF 🔍
Bei Recherchen hat Greenpeace 2021 österreichischen Plastikmüll auf einer wilden Deponie in Polen entdeckt. Und der Handel mit Plastikmüll zieht noch größere Kreise. Illegale Mülltransporte fanden auch nach Malaysia und in die Türkei statt. Weil exportierte Müll oft auf Deponien landet oder verbrannt wird, werden Chemikalien und Schwermetalle frei, die sich im Boden absetzen. Eine große Gefahr für die Umwelt, für Menschen sind sie gesundheitsschädigend. Greenpeace setzt sich deshalb für stärkere Kontrollen im Müllhandel ein und fordert ein Verbot von Müllexporten außerhalb der EU.
Artenschutz geht durch den Magen
Der österreichische Lebensmittelkonsum bedroht die globale Artenvielfalt. Tiere und Pflanzen wie etwa der Orang-Utan, der Sumatra-Tiger oder die Baumart Palo Santo verlieren ihre Heimat, weil riesige Flächen wichtiger Ökosysteme für unseren Bedarf an Fleisch, Schokolade und Co. vernichtet werden. Allein für die sechs nach Österreich importierten Güter Soja, Palmöl, Kaffee, Kakao, Zucker und Banane muss in den Anbaugebieten des globalen Südens eine Fläche weichen, die größer als das Burgenland ist.
Betroffen sind Regionen wie der Amazonasregenwald, die indonesische Insel Sumatra oder die brasilianische Savanne Cerrado. Die Zerstörung dieser artenreichen Ökosysteme hat auch negative Auswirkungen auf die Klimabilanz, denn die Treibhausgas-Emissionen für diese Importgüter sind 1,5-mal so hoch wie die des österreichischen Flugverkehrs vor Corona-Zeiten.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur, die wir gemeinsam mit der Umweltinitiative MUTTER ERDE im Rahmen des gleichnamigen ORF-Schwerpunkts vorgestellt haben. Greenpeace setzt sich weiterhin dafür ein, dass nicht noch mehr wertvolle Naturräume den Waren für den europäischen Markt zum Opfer fallen.
Der Marktcheck informiert über umweltfreundliches Einkaufen
Greenpeace hat auch 2021 regelmäßig die Produkte in den Regalen der größten heimischen Supermarktketten geprüft. Der Marktcheck nimmt fast jeden Monat ein anderes Sortiment unter die Lupe, bewertet jeweils das umweltfreundlichste Angebot und informiert die Konsument:innen über empfehlenswerte Produkte.
2021 hat der Marktcheck Kaffee, das Bier-Mischgetränk Radler und Babynahrung unter die Lupe genommen, in Drogeriemärkten auch Hygienepapiere wie Taschentücher, Klopapier und Küchenrollen. Auch Saisonales wie Ostereier und -farben sowie Lebkuchen wurden geprüft.
Beim Marillenmarmelade-Check im Mai hat Greenpeace zwölf Produkte im Labor auf Pestizide untersuchen lassen. In vier von acht herkömmlich produzierten Marmeladen haben sich Rückstände von Pestiziden gefunden. Alle vier Bio-Produkte waren unbelastet.
Das wichtige Kriterium beim Marktcheck ist die Verfügbarkeit und Auswahl an Bio-Produkten, weil Bio am besten für Umwelt, Mensch und Tier ist. Die schonende Bewirtschaftung unserer Böden sichert die Artenvielfalt und nützt auch für die Bestäubung wichtigen Insekten wie Bienen, die für unsere Lebensmittel unverzichtbar sind. Aber auch eine klare Kennzeichnung und regionale Herkunft bieten Sicherheit beim Einkauf.
Unnötige Verpackungen sind vielen Konsument:innen ein Dorn im Auge. Daher hat sich Greenpeace im November angeschaut, wo und wie man beim Einkauf von Lebensmitteln Verpackungsmüll einsparen kann. Greenpeace empfiehlt, Obst und Gemüse in mitgebrachte Netze zu füllen, Mehrweg-Flaschen zu kaufen und Feinkostartikel in den eigenen Behälter zu geben bzw. geben zu lassen. Auch dank Stationen zum Abfüllen von Nüssen, Nudeln, Müsli, etc. in wiederverwendbare Gläser und Boxen, die es in ausgewählten Filialen gibt, wurde Interspar 2021 „Supermarkt des Jahres“, nachdem der Markt den Titel schon 2019 errungen hatte.
Über das Angebot in den Märkten und was es beim umweltfreundlichen Einkauf bei den unterschiedlichen Sortimenten zu beachten gilt, informiert Greenpeace auch in den Geschäften: Im Rahmen des Direct Dialog Campaign-Programms sind Greenpeace-Mitarbeiter:innen auch vor Ort, um die Menschen beim Einkaufen zu beraten.
Die Ergebnisse aller Marktchecks und viele nützliche Infos finden sich auf marktcheck.greenpeace.at.