Unsere Reise ins Herz

des Indischen Ozeans

Vergangenes Jahr hatten wir uns mit der Arctic Sunrise und einem internationalen Forschungsteam aufgemacht, ein weit entferntes Gebiet zwischen den Seychellen und Mauritius zu erforschen. Einen Ort, den bisher nur wenige Menschen untersucht haben, der aber unglaublich wertvoll für das Leben auf unserem Planeten ist ...

Die Saya de Malha

Das verborgene Paradies unter Wasser

Nachdem wir den tiefblauen Ozean durchquert hatten, offenbarte sich vor uns ein flaches Seegebiet mit wogendem grünen Seegras – die Saya de Malha. Das 35 Millionen Jahre alte Unterwasserplateau von der Größe der Schweiz ist ursprünglich aus Vulkaninseln entstanden. Heute ist es eine lebendige und farbenfrohe Unterwasserwelt, die die größte Seegraswiese der Welt beherbergt.

Hier sagen sich Pottwale und Tigerhaie Gute Nacht

Der hohe Nährstoffgehalt und die Strömung machen das Plateau zu einem Schlaraffenland für unzählige Meerestiere. Auch prächtige Korallen gedeihen hier. Für viele Tiere ist es auch die perfekte Kinderstube und sie kommen her, um ihre Jungen großzuziehen. Hier trifft man:

Akrobatische Spinnerdelfine

Die flinken Säugetiere drehen sich beim Sprung aus dem Wasser um die eigene Achse, wie eine Spindel – daher der Name. In lockeren Gemeinschaften lebend, verständigen sie sich über Pfeiflaute. Diese helfen ihnen auch als Echolot bei der Suche nach Fischen.

Anmutige Tigerhaie

Tigerhaie zählen zu den größten lebenden Haiarten. Ihren Namen verdanken sie dem Streifenmuster auf ihrer Rückseite. Ihre Nahrung finden sie mithilfe von Elektrorezeptoren in der Schnauze sowie einem Organ seitlich am Körper, das Schwingungen im Wasser erfassen kann.

Grüne Meeresschildkröten

Grüne Meeresschildkröten sind einzigartig unter den Meeresschildkröten, denn sie ernähren sich hauptsächlich von Seegras und Algen. Daher rührt auch ihre grünliche Färbung. Mit ihren Essgewohnheiten tragen sie dazu bei, die Seegraswiesen gesund zu halten.

Majestätische Pottwale

Pottwale sind Meeressäuger mit Familiensinn. Sie leben in kleinen Familiengruppen zusammen und beschützen ihre verletzten Mitglieder, indem sie sie in die Mitte nehmen. Die Seegraswiese ist für die bedrohten Tiere eine wichtige Brutstätte.

Doch die Seegraswiese kann noch viel mehr: Sie ist eine der größten Kohlenstoffsenken im Ozean!

Seegraswiesen sind zusammen mit Salzmarschen und Mangrovenwäldern die effektivsten Kohlenstoffsenken der Erde. Eine Seegraswiese kann bis zu doppelt so viel Kohlenstoff speichern wie ein gleich großer Wald. Im Gegensatz zum Wald aber wird das von Wasserpflanzen gebundene CO2 sicher im Meeresboden vergraben und jahrtausendelang nicht mehr in die Atmosphäre abgegeben.

Das macht Seegraswiesen unglaublich wichtig im Kampf gegen den Klimakollaps.

Wir haben das Unterwasserplateau genauer untersucht!

Um mehr über das Leben auf dem Plateau zu erfahren, hat unser Forschungsteam Ausschau nach Walen, Schildkröten, Fischen und Seevögeln gehalten. Dazu nutzten sie Ferngläser, Unterwasserkameras und Mikrofone ebenso wie modernste Technologie zur Bestimmung von DNA-Spuren.

Denn nur wenn wir verstehen, wie das Leben in den Meeren zusammenhängt, können wir Druck auf die EntscheidungsträgerInnen ausüben, endlich Maßnahmen zu ergreifen.

Während unserer Forschungen haben wir Grauenhaftes entdeckt:

Die Fischereiindustrie plündert

diesen einzigartigen Lebensraum!

Wir haben unsere Beobachtungen mit offiziellen Fischereidaten abgeglichen und mussten feststellen: Industrielle Fischerschiffe plündern dieses Gebiet regelmäßig mit ihren zerstörerischen Fangmethoden! Vor allem Thunfischschwärme locken ihre Flotten an. Sie werfen ihre überdimensionierten Netze ringförmig um die Fischschwärme und ziehen sie dann von unten wieder zusammen. Dabei erwischen sie auch unzählige Schildkröten, Wale und Haie als „Beifang".

Unsere Meere werden leergefischt und die Seegraswiese wird dabei nicht verschont.

Das Problem:

Es fehlen Schutzmechanismen!

Es gibt keinen gesetzlichen Mechanismus für die Errichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern! Daher sind gerade mal 3 % der Weltmeere vor der zerstörerischen Fischereiindustrie geschützt. Dabei wären gerade Gebiete wie die Saya de Malha perfekte Zufluchtsorte für die bereits gefährdeten Meerestiere.

Wir müssen die Heimat der Tiere schützen, bevor es zu spät ist!

Wir haben einen Plan entwickelt, wie wir die Meere und ihre Tiere noch retten können.

Dazu gehört, dass wir Regierungen auf der ganzen Welt dazu bringen, sich für ein starkes UN-Meeresschutzbakommen einzusetzen. Dies ebnet uns den Weg für ein Netzwerk an Schutzgebieten, mit dem wir auch die Saya de Malha und mindestens 30 % unserer Meere schützen können. Dies wäre der so lange ersehnte Durchbruch für den Schutz unserer Meere!

Wir mobilisieren daher jetzt all unsere Kräfte für dieses Abkommen! Und Millionen MeeresschützerInnen auf der ganzen Welt helfen mit!

Ihre Stimmen geben den Vereinten Nationen und unseren ExpertInnen den notwendigen Rückhalt, um es mit der mächtigen Fischereiindustrie aufnehmen zu können.

Wir lassen nicht zu, dass einzigartige Lebensräume wie die Saya de Malha dem Profit geopfert werden!

Jede Unterstützung zählt! Bitte helfen Sie mit:

Unser Einsatz für die Meere erfordert vor allem Durchhaltevermögen und finanzielle Mittel. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer regelmäßigen Spende, dranzubleiben bis dieser wertvolle Lebensraum geschützt ist.

Danke für Ihre Hilfe! ❤️

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